25 Jahre Lauftreff Altenburg – 25 bewegte Jahre
 

Mit dieser Chronik lassen wir einmal Revue passieren, was alles die Welt bewegt hat, seit dem es den Lauftreff im SV 1920 Altenburg gibt.

Regelmäßiges Laufen wirkt sich auf die gesamte menschliche Konstitution positiv aus, diese Erfahrung hatten auch die Initiatoren unseres Lauftreffs als Langstreckler gemacht.

Johannes Hedrich und Norbert Schwalm unterbreiteten dem damaligen Vorstand des SV 1920 Altenburg im Januar 1985 den Vorschlag, einen Lauftreff in den Verein zu integrieren. Der Vorschlag wurde begeistert aufgenommen, war dies doch eine Möglichkeit, den Verein noch weiter den Breitensportlern zu öffnen.

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Bevor es mit dem Laufen losgehen konnte, kam zunächst das Formelle. Mit Schreiben des Deutschen Leichtathletik Verbandes vom 11.02.1985 wurde der SV 1920 Altenburg  e.V. beauftragt einen Lauftreff aufzubauen und regelmäßig durchzuführen. Es wurde gebeten, den Organisatoren jede mögliche Unterstützung zu gewähren.

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Am 14. April 1985 war es soweit. 14 Laufinteressierte trafen sich am Sportheim des SV Altenburg, um gemeinsam ihre ersten Laufschritte unter fachlicher Anleitung der „Gründungsväter“ Johannes Hedrich und Norbert Schwalm zu wagen. Montags und donnerstags wurde nun regelmäßig gelaufen. Treffpunkt war von Anfang an das Sportheim des SV Altenburg. Erster Lauftreffleiter wurde Norbert Schwalm.

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Im gleichen Jahr bildeten in Hessen SPD und Grüne die erste rot-grüne Koalition auf Landesebene. In das Kabinett von Ministerpräsident Holger Börner wurde Joschka Fischer zum Umweltminister bestellt. Er ging damals als Turnschuh-Minister in die Geschichtsbücher ein.

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War das Interesse am Lauftreff anfangs auch nicht sehr groß, so hat sich dies doch im Laufe der Zeit zum Positiven gewandelt. Es sprach sich herum, dass man „auf der Altenburg“ das Laufen lernen kann. Schon bald kamen die Teilnehmer aus zehn verschiedenen Ortschaften auf den Schlossberg, um sich montags und donnerstags eine Stunde sportlich zu betätigen.

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Der Lauftreff war gerade ein Jahr alt geworden, als ein tragisches Ereignis die Welt erschütterte. Am 26. April 1986 kam es im Kernkraftwerk Tschernobyl (Ukraine) als Folge einer Kernschmelze und Explosion im Kernreaktor zu einer Reaktorkatastrophe. Sie gilt als die schwerste nukleare Havarie und als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten.

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Um den Zusammenhalt zu stärken wurde kurz nach der Eröffnung der Gaststätte „Zum Rosengarten“ im Jahr 1987 der Lauftreff-Stammtisch gegründet. Seit dem wird sich jeden Sonntag Abend beim Haije getroffen und über das Laufen, den Sport im Allgemeinen, aber auch über Hinz und Kunz gesprochen. Derzeit kommen regelmäßig zehn Personen zum Stammtisch. Dieser steht aber jedem am Lauftreff interessierten offen.

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Aus den Reihen des Lauftreffs hat sich sehr schnell eine Wettkampfgruppe gebildet, die an verschiedenen Volksläufen in der näheren Umgebung teilgenommen hat, so z.B. regelmäßig in Nieder-Ohmen und Fronhausen. Vor allem im Frauenbereich konnten dabei einige schöne Erfolge erzielt werden.

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Wenn man schon an Volksläufen teilgenommen hat, lag es nahe, selbst einen solchen Volkslauf auszurichten. Am Sonntag den 31.05.1987 wurde vom Lauftreff der erste Altenburger Volkslauf ausgerichtet. Um 10.00 Uhr startete Norbert Schwalm den Jedermannlauf. 31 Läuferinnen und Läufer gingen auf die 6,4 Kilometer lange Strecke durch den Schlosswald. Der Hauptlauf – der 1. Altenburger Schlosswaldlauf – wurde um 10.30 Uhr gestartet. Auf die 13 Kilometer lange Strecke gingen 41 Läuferinnen und Läufer.

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Ein knappes Jahr später, am Sonntag, den 15.05.1988 folgte der 2. Altenburger Schlosswaldlauf. Bei herrlichem Wetter gingen insgesamt 134 Teilnehmer an den Start. 30 beim Jedermannlauf, 37 vorwiegend Kinder und Anfänger beim Schnupperlauf und 67 beim Hauptlauf.

Bis es zum 3. Altenburger Schlosswaldlauf kam, sollten dann erst einmal 15 Jahre vergehen.

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In der großen Welt des Sports sind aus dem Jahr 1988 zwei Ereignisse erwähnenswert: In Deutschland findet die Fußball-Europameisterschaft statt – Holland wird Europameister.

Steffi Graf gewinnt als erste Deutsche und dritte Spielerin überhaupt alle vier Grand-Slam-Turniere und zusätzlich die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Seoul – der Golden Slam.

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Am Buß- und Bettag 1987 (19.11.) wurde der erste Hoherodskopflauf des Lauftreffs Altenburg durchgeführt. Später hieß es dann einmal: „Auch in diesem Jahr wollen wir es wieder wagen, die fast 32 Kilometer lange Strecke vom Parkplatz am Hoherodskopf bis zum Altenburger Sportheim in Angriff zu nehmen.“ Insgesamt acht Teilnehmer (eine Frau und sieben Männer) haben es damals gewagt. Bis zur Abschaffung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag war fortan dieser Lauf in jedem Jahr Mitte November eine Art Saisonabschluss.

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In diesem Jahr – am 16.10.2010 – findet die 24. Auflage statt. Der Hoherodskopflauf hat sich unter den Langsteckenläufern herumgesprochen, führt er doch als Natur- und Erlebnislauf ohne Zeitnahme überwiegend im herbstlich bunten Wald durch eine schöne Landschaft.

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Bereits in den ersten fünf Jahren seit bestehen des Lauftreffs haben sich zwei Frauen und dreizehn Männer – die alle im Lauftreff als Anfänger begonnen haben – einen Traum erfüllt und erfolgreich einen Marathon absolviert. Die größte Beteiligung gab es 1988, wo der Lauftreff gemeinsam mit den Langstreckenläufern des TVA eigens mit dem Bus nach Frankfurt am Main gefahren ist. Eine Läuferin und acht Läufer des Lauftreffs haben am 30.10.1988 den Frankfurter-Stadtmarathon absolviert und angefeuert von zahlreichen mitgereisten Fans auch das Ziel erreicht. Alle acht – davon sechs Debütanten - erreichten das Ziel unter vier Stunden.

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Kurz vor dem fünften „Geburtstag“ des Lauftreffs geschah etwas, was keiner mehr für möglich gehalten hatte – am Abend des 9. November 1989 „fiel“ die Berliner Mauer nach über 28 Jahren ihrer Existenz. Seit dem 13. August 1961 war sie das Symbol der deutschen Trennung – und jetzt war sie auf einmal weg. Die Grenzen zur DDR – oder wie es später heißen sollte, den fünf neuen Bundesländern – waren offen.

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Kurz nach der Öffnung der Grenze zur DDR beschloss eine Gruppe von Läufern des Lauftreff Altenburg, den „Rennsteig“ im Thüringer Wald zu laufen. Zwei Etappen vom Vachaer Stein bis zum Großen Inselsberg und vom Großen Inselsberg bis Oberhof wurden im Mai 1990 bewältigt. Das restliche Teilstück sollte in 1991 in Angriff genommen werden. Dazu ist es dann aber nicht mehr gekommen.

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Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien trat die Bundesrepublik Deutschland noch alleine an und stand zum dritten Mal in Folge in einem WM-Finale. Nach den Niederlagen 1982 und 1986 holte die Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer den dritten Weltmeistertitel für Deutschland. Für den Finalsieg am 8. Juli 1990 in Rom reichte ein von Andreas Brehme verwandelter Foulelfmeter zum 1:0 über Argentinien.

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Damals überschlugen sich die weltpolitischen Ereignisse. Nur knapp elf Monate nach dem Fall der Berliner Mauer wurde am 3. Oktober 1990 mit dem Beitritt der auf dem Territorium der DDR gegründeten Länder zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland die Wiedervereinigung Deutschlands vollzogen und die DDR damit durch den Beschluss der eigenen Volksvertretung aufgelöst. Der 3. Oktober ist seit dem der „Tag der Deutschen Einheit“ und damit Nationalfeiertag.

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Auf die Aktivitäten des Lauftreffs hatten diese weltpolitischen Ereignisse jedoch keine direkte Auswirkung. Das Leben – und das Laufen – gingen seinen gewohnten gang.

Das Interesse der Lauftreffler an Mitgliedern unserer Gesellschaft, die keinen Sport treiben können, zeigt sich an der Aktion „Laufend Helfen“. Dabei wurden seit 1990 für jeden gelaufenen Kilometer einen Groschen, also zehn Pfennig in eine Sparbüchse gezahlt. Der so gesammelte Betrag wurde der Mukoviszidose-Hilfe der Gießener Kinderklinik gespendet. Mit Einführung des Euro ab 01.01.2002 ist der Groschen weggefallen. Anfangs wurden zwar noch 5 ct je Kilometer gesammelt, die Aktion ist dann aber nach und nach eingeschlafen.

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Gemeinsam mit den Langstrecklern des TVA organisierte der Lauftreff Altenburg am 01.06.1991 den 1. Alfelder Altstadtlauf in der Alsfelder Innenstadt. Bei herrlichem Wetter und idealen Bedingungen für die Läufer fanden sich etwa 300 Zuschauer auf dem Marktplatz ein, die die zusammen 118 Läufer im Jedermannlauf bzw. Hauptlauf lautstark unterstützten. Die Siegerehrung fand am Abend im Museumshof statt.

Der 5. Alsfelder Altstadtlauf am 04.06.1995 sollte dann der letzte sein. Mit entscheidend dafür dürfte die geringe Teilnehmerzahl von 92 gewesen sein. Aber auch der organisatorische Aufwand mit den vielen Straßensperrungen im Bereich der Innenstadt war einfach zu groß.

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Bereits einen Tag nach dem 1. Alsfelder Altstadtlauf machten sich insgesamt neun Läuferinnen und Läufer zum 100km-Staffellauf des Lauftreffs Biebertal auf. Dort war abwechselnd 20 mal die fünf Kilometerrunde zu absolvieren. Bei den gemischten Staffeln belegte man auf anhieb den 3. Platz. Auch in den beiden folgenden Jahren wurde an diesem Staffellauf teilgenommen. Da die Veranstaltung immer einen Tag nach dem Altstadtlauf war, ist das nicht immer leicht gefallen. So kam es vor, dass zwei Läufer die erste Stunde alleine bestreiten mussten, da der Rest sich verfahren hatte.

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Ein ganz anderer Lauf sorgte 1992 für großes Interesse. Bei den XXV. Olympischen Sommerspielen in Barcelona wurde Dieter Baumann Olympiasieger über 5.000 Meter. Später sollte er zum Sportler des Jahres gewählt werden.

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Ab 1996 wurde es ruhiger um den Lauftreff Altenburg. Zwar nahmen verschiedene Mitglieder noch hier und da an Wettkämpfen teil. Die Aktivitäten beschränkten sich jedoch überwiegend auf die beiden wöchentlichen Lauftrefftermine. Und so ging auch die Jahrtausendwende vorbei, ohne dass die Welt untergegangen ist oder riesige Computerprobleme aufgetreten wären.

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Für den Lauftreff Altenburg hat das neue Jahrtausend aber mit einer Änderung begonnen. Nach fünfzehn Jahren an der Spitze des Lauftreffs Altenburg stellt der Mitbegründer Norbert Schwalm seine Funktion aus privaten Gründen zur Verfügung. Am 27.03.2000 wird Dieter Solf zum neuen Lauftreffleiter gewählt. Diese Funktion hat er bis zum Frühjahr 2008 wahrgenommen und dann den Führungsstab an Reiner Kreuter weitergegeben.

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Neben dieser kleinen Veränderung gab es Ende 2001 auch noch eine große Veränderung. Zum 01.01.2002 verlor nach 53 Jahren die DM ihre Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel der Bundesrepublik Deutschland.

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Sie wurde durch die Einführung des Euro abgelöst.

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Motiviert durch den 1. Heimertshäuser Waschteichlauf im Jahr 2002 gab es Überlegungen, auf dem Schlossberg auch wieder einen Volkslauf zu veranstalten. Nach intensiven Vorbereitungen und der Auswahl einer neuen Strecke durch den Schlosswald fand am 17.05.2003 der 3. Altenburger Schlosswaldlauf statt. An den drei Wettbewerben nahmen insgesamt 116 Teilnehmer statt; 31 im Jedermannlauf, 78 im Hauptlauf und 7 im Schülerlauf.

Heute haben wir die 10. Auflage des Schlosswaldlaufs erlebt. Die bisher größte Teilenehmerzahl wurde im Jahr 2007 mit insgesamt 202 Läuferinnen und Läufern erreicht.

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Nachdem auch der zweite Heimertshäuser Waschteichlauf ein voller Erfolg war, haben die beiden Vereine Kontakt zum Lauftreff des TSV Lingelbach aufgenommen. Die Idee war, mit einem dritten Volkslauf eine Laufserie ins Leben zu rufen. Die Lingelbacher konnten für diese Idee begeistert werden und mit der Brauerei Alsfeld wurde auch schnell ein Hauptsponsor gefunden. Dabei war es von Vorteil, dass die Gespräche auf Seiten der Brauerei von Hubert Post geführt wurden, damals selbst ein aktiver Läufer. Mit dem Sponsor war auch schnell der Name gefunden: Alsfelder Brauerei-Cup. Außerdem wurde ein eigenes Logo entwickelt.

In diesem Jahr geht der Brauerei-Cup in die 7. Auflage. Mittlerweile gehen noch zwei weitere Veranstaltungen in die Cup-Wertung ein. Seit dem Jahr 2006 der Ehringshäuser Haineslauf und ab 2007 der Nieder-Ofleidener Basaltlauf. Bevor diese beiden Läufe mit in die Cup-Wertung eingeflossen sind, fand jeweils ein Probelauf im Jahr vorher satt.

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Nicht nur das Training wird beim Lauftreff Altenburg groß geschrieben, sondern auch die Anfängerbetreuung, das Ausdauertraining für jedermann und nicht zuletzt die Geselligkeit nach dem Laufen. Da im Sportheim des SV Altenburg Duschmöglichkeiten bestehen, fahren einige Teilnehmer nach dem Laufen nicht sofort nach Hause, sondern sitzen noch eine Weile zusammen und gleichen den Flüssigkeitsverlust wieder aus. Dies führte im April 1990 zu einem Bericht über den Lauftreff in der Oberhessischen Zeitung mit der Überschrift: „Wo aktuelle Kochrezepte im Laufschritt die Runde machen“.
 

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Auf mehrfachen Wunsch wurde im Herbst 2007 eine Nordic-Walking-Gruppe gegründet. Renate Schäfer hat dazu zunächst beim Hessischen Leichtathletik-Verand eine Ausbildung zur Walking/Nordic-Walking-Leiterin absolviert. Diese Gruppe hat sich mittlerweile fest etabliert und geht regelmäßig zweimal die Woche ihrem Sport nach.

Mit Renate Schäfer für den Bereich Walking/Nordic-Walking und Reiner Kreuter (C-Trainer Breitensport) stehen beim Lauftreff Altenburg damit zwei vom Hessischen Leichtathletik-Verand ausgebildete Übungsleiter zur Verfügung.
 

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In unregelmäßigen Abständen hat es in den vergangenen 25 Jahren auch immer mal wieder einen Lauftreff-Ausflug gegeben. So manche heitere Episode hat sich dabei zugetragen. Hier möchte nur an den Ausflug nach Volkach mit Besuch des Weinfestes bei Fröhlichs erinnern. Auf der Heimfahrt mit dem Bus muss ein blinder Passagier an Bord gewesen sein. Aus jedem der gekauften Weinkartons fehlten beim Ausladen in Altenburg eine oder mehrere Flaschen. Der blinde Passagier muss ganz schön Durst gehabt haben. Nur eine Mitfahrerin hat wohl etwas geahnt und anstelle des weiteren Konsums von allerlei Weinsorten die Götter des Abfalleimers angefleht.

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